28 Mai 2007

Was mich bewegt an Pfingsten oder: wie ich an ein Unwetter kam

Pfingsten und so was von verregnet.

Ob Blitz, Hagel oder Sonnenschein- ich würde gerne draußen sein.

Leider ist es immer nass,
spätestens wenn man durch den hohen Klee joggt- dann in den Schuhen (oh da fällt mir ein, die muss ich noch trocknen- aber wo?).

Karneval dieses Jahr: heiß und teils richtig nass.



Das Unwetter am Freitag (Schlagzeile: „Berlin im Ausnahmezustand“)
hat in meiner Strasse die Cafés verwüstet (Heizpilz und Sonnenschirme sind weggefegt)


und Riesen- Äste abgerissen,
der größte Teil der Spitze unserer Hofkastanie ist auf ebendiesem sehr gewaltvoll gelandet und


ebenfalls seit Freitag: ist unser Hofkater kastriert (hat das vielleicht sogar miteinander zu tun??).

Dann gibt’s vielleicht doch einen Katzen- Gott.
Nun gibts jedenfalls vielleicht mehr Ruhe auf dem Hof (auch für die anderen Katzen)
und hoffentlich mehr Ruhe für unsere Geruchssinne.

(Poldi, verzeih uns- es sollte zu Deinem Besten sein!)





Es gibt immer noch Spargel zu kaufen,
Silke und Charly haben geheiratet,
Champions- Leaque-Finals sind saftlos (selbst wenn WM-Studio- Mitte im Ballhaus Ost kommentiert),
Hape Kerkeling macht Tanz- Shows,
in Moskau werden Schwule auf der Strasse verprügelt, Schmidti ist immer noch in Venedig

und im Kino kommen nur noch zweite, dritte, vierte, fünfte Folgen (wer´s nicht glaubt mal aktuell die Trailershows kucken, oder mir Email schreiben, ich geb´ dann Beispiele!).

Alkohol- Flatrates sind noch nicht verboten,
alle fahren an die Ostsee (nach Heiligendamm aber nur in Bussen: vom Anarchie- Buchladen in der Kastanien- Allee geht’s los),
Oma´s über 75 Jahre dürfen keine Nieren spenden und Konzertkarten können immer noch teurer werden!
Wie das alles zusammenhängt? Das werde ich noch herausbekommen!

Irgendwas zu empfehlen?
Na will mal zu guter Letzt nicht so depressiv enden:
Julie Delpy in „2 Tage in Paris“ unbedingt sehenswert, wenn Ihr meinen Humor habt,
„Spiderman“ ist halt für Comic- Fan´s (ich!) ein Muß, „Altmans Last Radio Show“: gemütlich und schmalzig und schöööön, „Das perfekte Verbrechen“ war etwas zu perfekt- habe mich aber trotzdem nicht gelangweilt- der Rest- Kino diese Woche eher nix für mich.



In-Orte am Freitagabend:
wie immer Clärchens Ballhaus, wenn man Freunde mit nimmt, Spaß am Schlager und sowieso Retro und echt gute Laune hat!

Ich freue mich diesen Sommer auf: Hexenkessel- Hoftheater, Freiluftkino, Theater am Rand, Ostseestrand und vieles mehr (alles will ich auch nicht verraten). Dann also bis zum nächsten High-Light!


So und zum Abschluss die alljährliche Frage: was ist Pfingsten für ein Feiertag? Naaaa? Ich weiss es! Ätsch

02 Mai 2007

Ein Abschied

Blumfeld im Postbahnhof

In Lieder getaucht
in Legende und Nachricht

Du bist nur die Abschrift
dessen was man Dir vor schreibt

ein Nichts ohne outfit
sobald Du es abstreifst

zum Schweigen gebracht
im Himmel der Geigen

da spielst Du die erste
ganz für Dich und die ander'n
die wenn sie Dich ansehen
sehen was sie sein wollen
so wie Du sie ansiehst
siehst Du was Du bist

Gestalt aus Gerüchten
Du fühlst wie sie kochen

und fragst ununterbrochen
wo kann ich noch hinfahr'n
zur Hölle - wo liegt das


Großartig zum Songtext passend:
ein Ausschnitt aus dem von mir besuchten Abschiedskonzert im Postbahnhof.

Nach sechzehn Jahren Blumfeld haben Jochen Distelmeyer ( Sänger und Gitarrist) und die übrigen Bandmitgliedern Andre Rattay (Schlagzeug),
Vredeber Albrecht (Keyboards) und Lars Precht (Bass) beschlossen, die Band aufzulösen.

Die letzte Tournee ist nun Abschiedstour geworden.

Was kann dazu geschrieben werden?

Da viele 1000 Leute sich nun über die Band und die Beweggründe äußern, brauche ich mich nicht verausgaben.

Unter anderem großes Thema, dass Blumfeld in die Natur statt in die Debatten von herrschender Politik und entsprechender Gegenkultur gehen und somit auch ein Abschied notwendig scheint- tja.

Wer Lust hat, liest bitte die folgenden Geschichten in und über Blumfeld von anderen, die für gründliche Recherche auch bezahlt werden:

Hier etwas kritischer im FAZ- Feuilleton,

nette Geschichten von Personen über Begegnungen mit Jochen Distelmeyer im Tagesspiegel.
So, die offizielle Geschichte ist damit für mich abgehandelt.


Nun meine (inoffiziellen') Eindrücke vom Abschiedskonzert: die Stimmung war gerührt, auch ein bisschen traurig, jemand schrie: „Jochen verlaß uns nicht!“.
Das Publikum war bunt gemischt und eher zurückhaltend.

Jochen hatte ganz kleine Augen, die Stimme hielt bis zum Ende durch (waren es am Ende Tränen oder Schweiss im Gesicht?).
Fast alle Fans sangen jeden Titel mit, es wurde körperlich rhythmisch mitgeschwungen ohne tänzerische Verausgabungen (außer Volker Wiebrecht).

Nachdem alle Hits gespielt waren und noch alle Zugaben die gingen herausgeholt wurden- gingen alle friedlich nach Hause:
Abschied ja, Verzweiflung nein. A
lle wirkten zufrieden und gesättigt, ein sehr rühriger schöner Abschiedsabend ohne Pathos. Die Jugend scheint absolut einsichtig und friedlich vorbei.

Tja, ich komme ja nicht aus Hamburg und fand Blumfeld früher immer schon etwas schnöselig, aber das Abschiedskonzert war toll und da passt das Blumfeld-Posen auch irgendwie super. Danke für ein tolles Erlebnis, aber ich habe auch keine Sorge vor der Zukunft!